Thursday, 8. June 2006
"Gone are the days of storing XML data as a CLOB or shredding to relational tables. DB2 9's pureXML feature has revolutionized support for XML data - handling XML as a new data type that is stored in a natural hierarchy - separated from relational data."
Mit diesen Worten kündigte IBM gestern die neue DB2 Version DB2 9 - the database formerly known as Viper - an.
Danach verspricht DB2 9 durch die vollständige XML-Integration eine effektivere Anwendungsentwicklung und eine wesentlich bessere Performance bei der Suche nach Daten in XML-Dokumenten. Dies wird erreicht durch die Verheiratung von SQL und XQUERY.
Das heißt aber auch, es gibt wieder was zu lernen!
Glückliches XML, denn es wird nicht mehr zerrissen, zerschnitzelt und zerfetzt bevor es in die Datenbank kommt, oder es wird dort nicht mehr als unhandliches, strukturloses großes Etwas behandelt.
Unglückliche Anwender von Oracle's DB oder Microsofts SQL-Server, ihr müsst leider noch warten. Oder migrieren ...
Ich bin gespannt, ob die " Kenner der Datenbankszene" der Computerwoche endlich kapieren, was hier geschehen ist.
Das andere Highlight dieser Ankündigung soll nicht unerwähnt bleiben: Mit einem vom Mainframe übernommenen Kompressionsalgorithmus verspricht DB2 9 ökonomischeren Umgang mit Computerressourcen.
Die nächste Ankündigung wird auch nicht lange auf sich waren lassen: DB2 9 Express-C.
Wednesday, 7. June 2006
"Hierzu kommt vor allem bei Microsoft das Argument, dass die Dienste für Data Warehousing und Datenintegration kostenlos mit der Datenbank erhältlich sind."
Dies war in einem Bericht über die "Data Management Expo" von Barc und der Computerwoche (" Nichts geht mehr ohne Daten-Management", CW 15.05.2006) in eben dieser zu lesen.
Lese ich Microsoft und Barc? Da war doch noch was? Gerade heute tollen sich Microsoft und Barc gemeinsam durch Deutschland unter dem Motto "Roadshow - Business Intelligence mit Microsoft". Barc und die CW beglückten die deutschen Daten-Manager gemeinsam mit einem Kongress. Bei so viel Gemeinsamkeit ist es keine Überraschung, dass solche Statements in meiner wöchentlichen Pflichtlektüre auftauchen.
Die CW konsultiert doch gerne " Kenner" irgendeiner Szene. Vielleicht hätte der eine oder andere "Kenner der Datawarehouse-Szene" das eine oder andere zurecht gerückt.
"Wes Brot ich ess ..." vollständig lesen
Durch Zufall bin ich auf einen inzwischen recht alten Artikel im " The Register" gestoßen. Am 9. Dezember 2004 tat Philip Howard von Bloor Research seine Meinung zur damals frischen Ankündigung der nächsten DB2 Datenbankgeneration kund: " IBM moves the database goalposts". Damals schon sehr vorausschauend in Hinblick auf die am Freitag beginnende WM.
Aber eben nicht nur in diesem Sinne vorausschauend: Einige Dinge, die ich hier über DB2 Viper und auch über die Reaktionen darauf, geschrieben habe, hat der Autor bereits Ende 2004 in besagtem Artikel zusammengefasst. Zu der Zeit konnte ich es noch nicht tun, weil dieser Blog noch nicht existierte.
Aber nun ernsthaft zum Thema "Schaum vorm Mund", das, was nach Philip Howard Oracle nun schon eine Weile mit sich rumträgt. Zu Beginn lade ich ihn als Zeuge für mein " Ceterum Censeo": "IBM has concluded, rightly in my view, that using a relational approach is not adequate for processing XML. Either you store it in relational format, in which case you get a major performance hit because you have to convert it to and from tabular format whenever you store or retrieve it, or you have to store it as a binary large object, in which case you can’t do any processing with it." Im Nachhinein lasse ich mir von Howard des weiteren bestätigen, dass der XML-Unterstützung durch Viper die direkten Konkurrenten zur Zeit nichts entgegen zu setzen haben:
"Schaum vorm Mund" vollständig lesen
Tuesday, 6. June 2006
konstatierte Gartner in seiner " Gartner Study on DBMS Identifies Spending and Deployment Trends". Da diese recht umfangreich ist, zitiere ich hier für Lesefaule eine aus meiner Sicht erfreuliche Stelle: "The biggest surprise is DB2 from IBM, with 19 percent planning to install DB2. This is nearly 50 percent higher than the number planning to install Oracle. DB2 has long been a strong DBMS offering, but has suffered from multiple versions, perceived lack of portability and a lack of third-party support. IBM has been marketing heavily during the past several years to change this perception and encourage software vendors to port to DB2. It would appear their efforts are working."
IBM hat lange Zeit die Marktentwicklung bei relationalen DBMS verschlafen, obwohl die erste relationale Datenbank in einem IBM-Labor implementiert wurde.
Die Jagd auf Oracle scheint noch mehr in Asien zu fruchten: "Even more interesting is that IBM DB2 is at 27 percent planned in the Asia/Pacific region, and Oracle is only at 10 percent. This is partially due to Oracle's broad penetration in this market, but also because of IBM's strong marketing efforts. The overall numbers so strongly in favor of DB2 indicate a pending increase in IBM's market share for DBMS during the next few years." Es scheint so, dass gerade hier die Anwender Spaß daran haben " Oracle eine aufs Maul hauen".
Friday, 2. June 2006
Wozu sind Standards eigentlich gut, wenn sich keiner an sie hält. So einen Standard kann man eigentlich in die Tonne drücken.
Ich meine hier den ISO-SQL-Standard. Hier kocht jeder Datenbank-Hersteller sein eigenes proprietäres Süppchen. Die einen, damit zahlende Kunden sich nicht mehr aus der Umklammerung des Herstellers befreien können, die anderen, weil sie die Bedeutung von Standards nicht erkannt haben oder erkennen wollen. Erstes gilt in jedem Fall für Oracle, zweiteres muss ich leider bei MySQL annehmen.
Trotzdem ist der SQL-Standard seit Jahren von unschätzbarer Bedeutung (und hat auch nichts in einer Tonne verloren).
Was aber fast noch mehr nervt, aus heutiger Sicht fast schon ein Skandal ist, ist, dass die ISO für das Herunterladen der Standard-Dokumente richtig abkassieren will. Die etwas kostengünstigere Alternative wäre nur der Kauf eines Buches.
Aber zurück zur Standardtreue der Hersteller.
"Das nervt" vollständig lesen
Sunday, 28. May 2006
Es ist schön, wenn auch indirekt, Recht vom eigenen Sohn zu bekommen.
Ich hoffe, man kann mir nicht nachsagen, dass ich etwas gegen MySQL habe. Im Gegenteil, ich habe MySQL immer gemocht, da es Open Source und frei verfügbar ist, und so jedem einen leichten Einstieg in die Datenbankwelt ermöglicht.
Für den "professionellen" Einsatz hat MySQL seine Grenzen. Auch heute noch. Das muss nicht für alle Zukunft gelten. An diese Grenzen sind nun schon einige Anwender gestoßen. Einer ist Bernd. Weil es so instruktiv ist, zitiere ich die hierfür wesentliche Stelle:
"Schon seit langem habe ich die Vermutung, dass die darunterliegende Datenbank für ein solches Datenvolumen nicht wirklich gebaut ist und so ihre Problemchen damit hat und so dauert allein die Anfrage an die Tabelle mit den vielen Datensätzen schonmal mehrere Minuten - obwohl es einen wunderschönen Primary Key und 11 weitere Indizies gibt."
"Bestätigung" vollständig lesen
Saturday, 27. May 2006
Letztes Jahr kaufte Oracle Innobase Oy, den Hersteller der Transaktions-Engine InnoDB. Das wäre eigentlich nichts Besonders, denn Oracle kauft seit einiger Zeit alles, was nicht niet- und nagelfest ist.
Das Besondere hier ist, dass MySQL InnoDB als Transaktions-Engine verwendet. Das macht den Kauf natürlich explosiv - für MySQL. Offensichtlich atmet inzwischen MySQL auf und durch, denn Oracle stimmte einer Verlängerung des dieses Jahr auslaufenden Vertrages zwischen MySQL und Innobase zu.
"... good news for MySQL customers and for the open source community" meint MySQL Vice President Zack Urlocker in seinem Blog.
Aber kann man Oracle tatsächlich trauen?
Wer Larry Ellison schon einmal tief in seine blauen Augen schauen konnte, der weiß ...
"Trau, schau, wem" vollständig lesen
Monday, 8. May 2006
Das Leben kann ja so einfach sein:
Das beste DBMS wird es auch frei geben.
Auch auf die Gefahr hin, dass ich das schon mal hier geschrieben habe: Gleichzeitig mit der Verfügbarkeit von DB2 Viper als DB2 Version 9 etwa Mitte des Jahres wird Boris sie als Express-C zur Verfügung stellen.
Die zugrunde liegende Technologie wird die gleiche sein, keine Abstriche bei Express-C, also auch voller XML-Support. Für Entwickler das Tor zu einer besseren Welt.
Als Zeuge für diese Aussagen nominiere ich Boris Bialek, der muss es schließlich wissen.
Ich bete das nun schon seit Tagen, das ist fast schon ein Ceterum Censeo:
Die XML-Unterstützung durch DB2 Viper ist anders und besser als das, was Oracle, MS und auch DB2 V8.x hier zu bieten haben.
Ich habe in einer IBM-Publikation eine andere, präzisere Formulierung gefunden: Managing XML as data, instead of managing XML files/documents as content, is an opportunity for competitive advantage. In addition, DB2 Viper dramatically lowers business application development time, increases application performance and enables cost-effective use of XML data. Gut gebrüllt, Löwe.
Denn das ist der Casus Knaxus: XML wird als Datentyp behandelt und nicht als irgendetwas Fremdartiges, dass als LOB weggespeichert wird oder gar geshreddert ( zerrissen, zerschnitzelt, zerfetzt) wird. Das ist neu und einzigartig unter den großen Datenbankanbietern.
Don't cry, Oracle!
Sunday, 7. May 2006
Die XML-Integration in DB2 Viper scheint Oracle tatsächlich ernsthafte Probleme zu bereiten. Bisher war die Speicherung von XML-Dokumenten in einer Datenbank nur als Large Object oder in geshredderter Form möglich. Das eine bringt Nachteile in der Arbeit mit oder Suche nach Teilen von XML-Dokumenten, das andere bedeutet die stete Umwandlung einer hierarchischen Darstellung in eine relationale. Beides ist umständlich, "unnatürlich" und geht eindeutig zu Lasten der Performance.
Das war alles bisher eher halbherzig. Das wäre auch egal, wenn XML nur irgendein weiteres Datenformat wäre. XML hat sich aber in den letzten Jahren zu dem Standard für den Austausch von Daten gemausert. In diesem Zusammenhang ist auch interessant, was Boris Bialek zu Viper, XML und SOA schreibt.
Verständlich, dass Oracle nervös wird.
Kein Entwickler, der was auf sich hält, wird sich nicht dafür interessieren, wie ein notwendiges Feature implementiert ist. "It does matter", wenn es schlecht unterstützt, umständlich zu nutzen und auch noch unperformant ist.
Eigentlich könnten man ja solche Aussagen kommentarlos dorthin verfrachten, wo sie hingehören: in den Müll. Aber leider wirkt Oracles Propaganda bereits auf "Kenner der Datenbankszene".
Saturday, 6. May 2006
"Viper als Testversion verfügbar". So betitelte die Computerwoche in Ausgabe 15, 14.04.2006, auf Seite 8 einen kleinen Artikel, in dem die freie Verfügbarkeit der DB2 Viper für Beta-Tester angekündigt wurde. Kurz wird beschreiben, dass XML-Dokumente nativ verarbeitet werden können, sowohl mit SQL als auch mit XQuery.
Soweit so gut. Beim Lesen fallen so einige seltsame Formulierungen auf. Der Autor, Stefan Ueberhorst (ue) - immerhin Ressortleiter - , scheint nicht so recht zu wissen, was er schreibt. Offensichtlich ist er kein "Kenner der Datenbankszene". Muss er auch nicht. Also was macht er?
Richtig: Er holt sich Rat bei "Kennern der Datenbankszene". Und das sieht dann so aus: "Kenner der Datenbankszene sehen das kritischer: Microsoft erlaube in SQL Server 2005 ebenfalls die Indizierung von XML-Dateien, und Oracle habe XML-Datentypen bereits in Version 9i R2 eingeführt." Frei nach Karl Kraus: Diese Aussage ist so falsch, dass nicht einmal das Gegenteil wahr ist.
Ich meine hier nicht den kleinen grammatikalischen Fehler im Zitat, auch übersehe ich geflissentlich den Unsinn mit der Indizierung von XML-Dateien. Auch bei solch allerbesten Willen bleibt die obige Feststellung nicht nachvollziehbar.
"Was erlaube' Ueberhorst?" vollständig lesen
... eine endlose Geschichte.
Mit dem quartalsweisen Critical Patch Update korrigiert Oracle 14 kritische Sicherheitslöcher in seiner Datenbank. Das ist nun keine neue Information und auch wohl eher Routine.
Eine seltsame Routine. Ist Oracle der einzige Datenbankhersteller, der solche Sicherheitsprobleme produziert? Oder bekommt Oracle auch hier nur die besondere Aufmerksamkeit der Computerwoche zu spüren.
Ersteres wird der Fall sein. Denn es ist bekannt, dass Oracle ein Qualitätsproblem hat. Das betrifft eben auch die Datenbank. Hier liegt Oracle eindeutig vor den Konkurrenten wie IBM oder Microsoft.
Laut Computerwoche bleiben mit diesem Patch einige Lücken noch sperrangelweit offen. Aber der nächste Patch kommt bestimmt.
Wer seine Oracle-Datenbank liebt, der patcht und patcht und ...
Bei Durchsuchen der Web-Seiten der Computerwoche habe ich folgende Aussage gefunden: "IBM kündigte die Vorstellung einer Vorabversion seiner neuen DB2-Generation Viper an, die XML-Dokumente speichern und indizieren kann. Mit der neuen Generation seiner Datenbank zielt IBM auf die Marktanteile seines Mitbewerbers Oracle ab und macht keinen Hel daraus, ihn damit aus dem Markt drängen zu wollen." Der erste Satz ist so richtig, dass man ihn nur unterstreichen kann. Zu dem zweiten Satz habe ich zwiespältige Gefühle:
1. Gut so, weg mit Oracle, in die Wüste mit Larry.
2. Mein Rechtschreibhilfe meckert bei "Hel". Ich kann nichts dafür, das ist ein Zitat, das war schon so falsch.
3. Dieser Satz ist so trivial im Sinne von selbstverständlich, dass er die Druckerschwärze oder die IP-Kosten nicht wert ist.
Wozu würde IBM sonst eine neue Version von DB2 herausbringen, natürlich, um seinen Marktanteil zu steigern. Und das geht am besten auf Kosten von Oracle. IBM ist doch wie Oracle, MS oder andere kein Knabenchor, da hätten die Aktionäre Einiges dagegen.
Werden die Redakteure der Computerwoche nach "Anzahl geschriebener Buchstaben" bezahlt (wenn dem so ist, hätte ich zumindest Hehl mit zwei "h" geschrieben). Manchmal habe ich schon den Verdacht.
Dazu demnächst mehr auf diesem Kanal.
Saturday, 29. April 2006
Eigentlich hätte ich dies überschreiben müssen mit " Die kommende Version von DB2 kann Datenbanken auf Zeilenebene komprimieren". Das kling seriöser, da inhaltlicher, ist aber recht lang für einen Titel.
Dies hier hätte ich auch schon vor Monaten schreiben können. Da war das auch schon bekannt und halb offiziell: Die DB2 UDB erhält ein Kompressionsfeature wie es die Mainframe-Version der Datenbank schon länger hat. Dabei können Datenbanktabellen auf Zeilenebene komprimiert werden. Das kann zu den von zip und Consorten bekannten Einsparungen an Speicherplatz führen, aber auch zu Performanceverbesserungen, da weniger Plattenzugriffe notwendig sind.
"Row compression yields significant disk, I/O and memory savings, particularly for large tables with repetitive data patterns. " (IBM Pressemitteilung vom 24.04.2006) Das soll vor allem für Datawarehouses Einsparungen bis zu 70% bringen können.
Ich werde das mal bei meinen Datenbanken testen!
"Viper zippt" vollständig lesen
Tuesday, 18. April 2006
Die Schreckens-Headline präsentierte mir mein Feedreader gegen 11 Uhr: " Oracle hätte gern ein eigenes Linux" (CW, 18.04.2006)
Sicher: Nichts wird so heiß gegessen wie es gekocht wird. Denn Larry Ellison scheint nur laut nachzudenken.
Wenn Leute wie ich darüber - laut oder leise - nachdenken, schert das so recht niemanden, mit etwas Glück die nähere Umgebung. Aber wenn Larry nachdenkt, Linux Distributionen zu akquirieren, ist das was anderes. Die Aufmerksamkeit der CW ist berechtigt: der gute Mann hat locker das nötige Kleingeld, um der Open Source Welt ernsthaften Schaden zuzufügen.
Offene Standards hat Oracle noch nie ernsthaft unterstützt, im Gegenteil:
"Nicht nur, dass es extrem aufwändig in der Administration ist und Oracle sich mit SQL+ & Co. möglichst große Distanz zu (Industrie)standards behält" [...] schreibt Lino.
Da ist Oracle nicht anders als Mickeysoft.
Ich denke, Microsoft ist das richtige Stichwort. Larry gegen Bill: wer ist der Reichste im Land.
"Brave New Oracle World" vollständig lesen
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